Hier erfahren Sie, wie Sie mithilfe des Dok-Films „Die Geburt eines Vaters“ auf einfache und anregende Weise die Beteiligung von Vätern rund um die Geburt zum Thema machen können: Beispielsweise mit Gesprächsrunden für Väter, mit einer öffentlichen Sensibilisierungsveranstaltung oder mit einem Impulsworkshop in ihrem Fachkreis.
Gerne teilen wir mit Ihnen unsere Erfahrungen in der Umsetzung bisheriger Veranstaltungen und unser Knowhow, wie Väter erreicht werden können. Falls Sie bei der Planung oder Umsetzung mit uns als Fachpartner zusammenarbeiten möchten, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.
Hier finden Sie die gesamte Wegleitung für die Organisation von Veranstaltungen als PDF.
Warum sich für (zukünftige) Väter interessieren?
1. Weil involvierte Vaterschaft ein Faktor zum Schutz der Gesundheit der Familie ist.
Involvierte Vaterschaft…
√ …bewirkt einen Rückgang von häuslicher Gewalt (Averdijk 2012).
Die Wahrscheinlichkeit eines gewalttätigen Verhaltens von Vätern korreliert mit einem Mangel an väterlicher Beteiligung;
√ …stärkt die psychosozialen Fähigkeiten von Kindern (State of the World’s Father Report 2015).
Eine starke Beziehung zum Vater macht das Kind kompetenter (erfolgreicher in der Schule, psychologisch robuster, weniger anfällig für Depressionen, Zweifel und Ängste). Söhne werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit straffällig und brechen die Schule ab;
√ …verbessert die Familienbalance:
„Väterliche Beteiligung“ verringert die Wahrscheinlichkeit einer Trennung/Scheidung und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer kooperativen Neuordnung des Familiensystems im Falle einer Scheidung (Bürgisser 2006). Sie erhöht die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften und stabilen Beziehung zwischen Vater und Kind, auch nach Trennung/Scheidung (Ballnik et al. 2005).
→ Aus diesen Gründen hat die Weltgesundheitsorganisation die Beteiligung von Männern/Vätern während der Schwangerschaft, bei der Geburt und nach der Geburt als vorrangiges Ziel erklärt hat.
Hier geht es zum State of the World's Father Report (2015)
Hier geht es zu unserem MenCare-Report Vol. I „Väter in der Schweiz“
2. Weil es für (zukünftige) Väter alles andere als ein Selbstläufer ist, ihren Platz in der Familie einzunehmen.
1. Der Eintritt in die Vaterschaft ist ein deutlich einsamerer Weg als der Eintritt in die Mutterschaft.
Väter tauschen sich im Schnitt weniger aus, finden weniger Rollenmodelle in ihrem Umfeld und holen sich weniger Hilfe als Mütter. Die Konsequenz: Sie bleiben mit ihren Gefühlen und Fragen häufig(er) alleine und machen Herausforderungen mit sich selbst aus.
2. Traditionelle Rollenzuschreibungen sind weiter wirksam:
Die Care-Dimension (Fürsorge, Aufmerksamkeit für den anderen) wird vielfach „automatisch“ den Frauen zugeschrieben und übertragen. Väter werden dann in der Betreuung bestenfalls als Assistenten und Praktikanten angesprochen, aber nicht als gleichwertiger Elternteil in die Familiengeschichte integriert.
3. Väter fühlen sich in der Welt der Geburt und der frühen Kindheit häufig als „Exoten“.
Institutionen und Angebote sind mehrheitlich auf die Mütter ausgerichtet, Fachpersonen sind mehrheitlich weiblich. Väter haben dadurch vielfach – zum Teil auch berechtigterweise – dein Eindruck, dass ihre Bedürfnisse wenig(er) Gehör finden.
→ Der Dok-Film „Die Geburt eines Vaters“ will diesen Tendenzen entgegenwirken.
Er macht Väter mit ihren Empfindungen rund um das Vaterwerden sichtbar und zeigt auf, wie vielschichtig und facettenreich Väter mit den Herausforderungen rund um die Geburt umgehen. Und regt dadurch an, über involviertes Vatersein zu sprechen. Zwischen Vätern. Als Elternpaar. Unter Fachpersonen. In der Öffentlichkeit.
Der Film
In fünf Dok-Film-Episoden werden zentrale Themen und Phasen des Vaterwerdens thematisiert. Zu Wort kommen 18 werdende und frischgebackene Väter mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. 14 Fachpersonen erzählen von ihren Erfahrungen und lassen an fachlichen Perspektiven teilhaben.
Originalsprache: Französisch
Hier finden Sie alle Filme mit deutschen Untertiteln.
Hier finden Sie alle Original-Filme.
Französisch mit französischen UntertitelnHier finden Sie alle Filme mit englischen Untertiteln.
Hier finden Sie alle Filme mit italienischen Untertiteln.
Hier finden Sie eine Übersicht, welche Themen in den einzelnen Episoden zur Sprache kommen.
Veranstaltungen organisieren, die Väter rund um die Geburt zum Thema machen
Der Film eignet sich…
√ …für Väterrunden, die dazu anregen wollen, mit Vätern über ihre Fragen, Themen, Empfindungen rund ums Vaterwerden oder Vater-Geworden-Sein ins Gespräch zu kommen;
√ …für einen öffentlichen Event, um Väter, Mütter und andere Interessierte über die Perspektiven von Vätern rund um die Geburt zu sensibilisieren;
√ …für eine Fachdiskussion oder -weiterbildung, in der Fachpersonen miteinander in Dialog über ihre Erfahrungen und Beiträge kommen, wie sie Väter in der perinatalen Phase einbeziehen (versuchen) – und wo sie dabei noch auf Herausforderungen stossen.
Ist die männliche Perspektive an Ihrem Anlass vertreten?
Eine Beteiligung einer männlichen Fachkraft erhöht die Glaubwürdigkeit Ihrer Veranstaltung. Fragen Sie uns an, wenn Sie diese nicht selbst einbringen können.
Hier gehts zum Download eines prototypischen Ablaufs eines Filmabends.
Mit externer Moderation durch einen männer.ch-VäterexpertenProfitieren Sie von unseren Erfahrungen rund um die Social Media-Bekanntmachung bisheriger Filmevents:
Tipps, um Social Media clever zur Bekanntmachung Ihrer Veranstaltung zu nutzen
√ Planen sie Ihre Social Media-Bekanntmachung gezielt: Wen möchten Sie ansprechen? Auf welchen Social Media-Kanälen bewegt sich dieser Personenkreis (Youtube, Facebook, Instagram usw.)? Und zu welchen Tageszeiten holen sie sich dort ihre Informationen?
√ Platzieren Sie kurze Botschaften, möglichst einfach gehaltene Sätze, immer mit Bild oder noch besser Video unterlegt (z.B. der Trailer unseres Dok-Films, zu finden unter www.geburteinesvaters.ch). Auch zitierte Väter-Statements aus dem Film machen neugierig auf mehr.
√ Dazu empfiehlt sich, immer möglich im Text passende Emojis und Hashtags (z.B. #geburteinesvaters oder #caringmasculinities) zu verwenden.
√ Dranbleiben ist wichtig. Scheuen sie sich nicht davor, auf die gleiche Veranstaltung mehrmals in unterschiedlicher Form hinzuweisen. Erstellen Sie dazu einen Zeitplan und bauen Sie einen Spannungsbogen auf.
√ Starten Sie wenn möglich auf verschiedenen Kanälen und mit verschiedenen Inhalten und verstärken sie dann ihre Aktivitäten dort, wo sie Resonanz erzeugen.
√ Stellen Sie sicher, dass Interessierte mit einem Klick zu weiteren Informationen kommen und sich dort auch gleich anmelden können.
√ Beziehen Sie ihr Netzwerk in die Social Media-Bekanntmachung mit ein.
♥ Bitten Sie mit Ihnen verbundene Menschen und Institutionen, Ihre Posts zu teilen, am besten mit einem wohlwollenden Kommentar dazu.
♥ Um die Reichweite zu erhöhen, taggen Sie in Ihren Post interessierte oder befreundete Organisationen oder Einzelpersonen mit dem @-Symbol
√ Überprüfen Sie in regelmässigen Abständen die Statistiken zu Ihren Posts oder Anzeigen, um die idealen Posts und Formate zu identifizieren oder zu optimieren.
Profitieren Sie von unseren Learnings rund um die Organisation und Durchführung von Online-Veranstaltungen mit dem Dok-Film:
Tipps, um Online-Veranstaltungen erfolgreich durchzuführen
√ Prüfen Sie verschiedene Tools, denn jedes hat seine Stärken, je nach Anzahl Teilnehmende. Testen Sie es im Vorfeld der Ausschreibung im kleinen Kreis, insbesondere auch das Einbinden des Films.
√ Überlegen Sie sich, wieviele Teilnehmende Sie an der Online-Veranstaltung haben möchten. Es hat sich in unserer Erfahrung bewährt, mit Anmeldung zu starten und je nach Anmeldestand auch noch spontan Interessierte anzusprechen, indem Sie den Einladungslink auf Ihrer Website oder in einem Post plazieren.
√ Beschränken Sie Online-Veranstaltungen auf maximal 90 Minuten oder legen Sie zwischen den einzelnen Teilen längere Pausen ein.
√ Begrüssen Sie als Gastgeber_in kurz alle Teilnehmende und geben Sie eine prägnante Orientierung zur Technik und zum Inhalt. Damit geben Sie den Teilnehmenden Zeit, anzukommen.
√ Halten Sie Ihre Anmoderation kurz: 10Minuten-Inputs sind unserer Erfahrung nach das obere Limit. Zugänge können sein: Ihre Motivation, diesen Anlass zu organisieren, eine persönliche Anekdote passend zum Thema etc.
√ Geben Sie nach der Filmeinspielung Raum für die Teilnehmenden, der Frage nachzuspüren, was der Film bei ihnen ausgelöst hat.
√ Brechen Sie für die erste offene Runde danach das Eis, indem Sie selbst über Ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Erinnerungen erzählen, die mit der Dok-Film-Episode in Verbindung stehen.
√ Wenn Sie eine Vertiefung eines Themas anregen wollen, kann dies zum Beispiel so geschehen:
- Testimonials von Vätern aus dem Film zur Diskussion stellen
- Eine Frage aus dem Film aufgreifen und Erfahrungen und Statements abholen
√ Wenn Sie einen Austausch anregen wollen, der thematisch offen ist, eignet sich unter anderem die Leitfrage: Wer kann was tun, damit Väter sich in ihrer Rolle einfinden können?
- Was können Mütter tun?
- Was Väter selbst?
- Was Paare als Elternteam?
- Was Fachpersonen?
√ Falls möglich sorgen Sie dafür, dass Vertreter_innen mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen die Fragen der Teilnehmenden beantworten können. Dazu gehört idealerweise natürlich auch eine männliche Fachkraft.
√ Nehmen Sie Bezug auf Empfehlungen aus dem Film und unterlegen Sie mit konkreten Beispielen, wie Sie diese bereits in der Praxis umsetzen oder in Zukunft tun wollen.
√ Falls vorhanden, weisen sie explizit auf Angebote hin, bei denen Väter willkommen sind oder wo Sie sich weitere Infos holen können, beispielsweise auf der Website geburteinesvaters.ch
15 Best-Practice-Empfehlungen zum Einbezug von Vätern rund um die Geburt
Der Dok-Film zeigt nicht nur Stimmen von Vätern und Fachpersonen, sondern bilanziert auch, wie Väter besser einbezogen werden können. Best-Practice-Erfahrungen sowie Studienergebnissen werden in 15 Empfehlungen zusammengefasst.