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Präsente Väter – Starke Familien

Elternschaft wird in der Schweiz nach wie vor als Aufgabe verstanden, bei der die Hauptverantwortung aufseiten der Mütter liegt. Auch Fachleute und -institutionen folgen, oft unbewusst, dieser Vorstellung. Väter, die aus der Rolle des „Unterstützers“ ausbrechen und mehr Verantwortung in der Familie übernehmen wollen, stossen oft auf Barrieren und Widerstände. Sie haben Schwierigkeiten, ihren Platz zu finden und aktiv zu gestalten. Auch Fachleute, die Familien in der Phase von Schwangerschaft und Geburt begleiten, „vergessen“ oder übersehen Väter mit ihren Ressourcen und Anliegen. Das Projekt zielt darauf ab, die Sensibilität von Fachleuten zu erhöhen und ihre Kompetenzen zu verbessern, um Väter in ihrer beruflichen Praxis stärker einzubeziehen.

Leitfaden «Väter einbeziehen»

Leitfaden «Väter einbeziehen»

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Guide «Impliquer les pères»

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Unser Leitfaden bündelt das Wissen und die Erfahrungen aus über 60 Schulungen von Institutionen und Fachpersonen zwischen 2021 und 2023. er vermittelt Wissen, zeigt auf welche fachliche Haltung mit «Väterfreundlichkeit» verbunden ist und macht gute Beispiele zugänglich. Er vermittelt konkrete Anregungen und Instrumente und weist auf externe Unterstützungsmöglichkeiten hin.

Der Leitfaden besteht aus drei Teilen:

  • Teil 1 beschreibt die Lage der Väter in der Schweiz heute.
  • Teil 2 beschreibt die institutionellen Realitäten, Ansprüche und Bedürfnisse bezüglich des Einbezugs von Vätern.
  • Teil 3 formuliert zwölf konkrete Empfehlungen, wie Väter von Anfang an einbezogen werden können. Diese wurden im Projekt «Präsente Väter – Starke Familien» praxisnah entwickelt

Kostenlos bestellen

Gedruckte Exemplare von «Väter einbeziehen – Ein Leitfaden für Fachleute der perinatalen Gesundheitsversorgung und der frühen Kindheit» können kostenlos bestellt werden. Füllen Sie einfach das untenstehende Bestellformular aus.

Projektübersicht

Um (werdende) Väter in ihrer künftigen Rolle zu stärken und sie organischer in die elterliche Verantwortung hineinwachsen zu lassen, wurde ein Unterstützungsangebot mit dem Titel «Präsente Väter – starke Familien» entwickelt. Es richtet sich an Fachkräfte aus der perinatalen Gesundheitsversorgung, die direkten oder indirekten Kontakt mit (werdenden) Vätern haben.

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Angebot

Das Projekt vermittelt Knowhow zur Frage, wie Fachpersonen (werdende) Väter nicht „nur“ als Unterstützer ihrer Frauen berücksichtigen, sondern auch als Akteure und Verantwortungsträger ansprechen und einbeziehen können. In der Praxis stellen wir beispielsweise fest, dass Fachleute sich mehr Trittsicherheit wünschen zu Fragen wie:
 
  • Wie kann man als Fachperson mit Vätern angemessen über „Care-Beteiligung“ und damit verbundene Gefühle, Ängste und Widerstände sprechen?
  • Wie kann der Vater in die vorgeburtlichen / nachgeburtlichen Untersuchungen oder z.B. die Hausbesuche von Hebammen einbezogen werden?
  • Wie kann man die Erweiterung der Mutter-Kind-Dyade zur Mutter-Vater-Kind-Triade unterstützen?
  • Wie kann man als Fachperson mit Männern über intime Fragen sprechen?
  • Wie kann man auch innerhalb der eigenen Institution und in Interaktion mit den Eltern Geschlechterstereotypen auf eine gute Art thematisieren und zu überwinden helfen?

Handlungsbedarf

Was ist die fachliche Legitimation für das Projekt? Inwiefern ist väterliches Engagement Ressource und Schutzfaktor für die Gesundheit der Familie?

1. Häusliche Gewalt (Averdijk 2012):
Die Wahrscheinlichkeit gewalttätigen Verhaltens von Vätern korreliert mit einem Mangel an väterlichem Engagement. Und umgekehrt: Väterliches Engagement ist mit einer stärkeren Bezogenheit und einer geringeren Gewaltwahrscheinlichkeit verbunden.

2. Stärkung der psychosozialen Fähigkeiten von Kindern (State of the World Fathers 2015):
Eine starke Beziehung zum Vater macht Kinder auf verschiedenen Ebenen resilienter und kompetenter. Empirische Belege gibt es beispielsweise für den positiven Einfluss väterlichen Engagements auf den Bildungserfolg, die psychische Gesundheit und den Selbstwert resp. die Selbstwirksamkeit. Umgekehrt ist väterliches Engagement mit einem geringeren Depressionsrisiko und weniger Ängsten verbunden. Söhne präsenter Väter werden seltener zu Straftätern und brechen die Schule seltener ab.

3. Prävention von Trennungs- und Scheidungskonflikten: Väterliche Beteiligung an der Haus- und Familienarbeit verringert die Wahrscheinlichkeit von Trennungs- und Scheidungskonflikten und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer kooperativen Neuorganisation des Familiensystems bei einer Scheidung (Bürgisser 2006). Ausserdem erhöht sie die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften und stabilen Beziehung zwischen Vater und Kind nach Trennung und Scheidung (Ballnik et al. 2005).

Flyer Präsente Väter – Starke Familien

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Beratungsangebot

  • Eintägige Weiterbildung für Fachleute 
  • Halbtägige Begleitung Ihrer Institution 
  • Leitfaden  «Väter  einbeziehen» 

Interesse / Fragen?

Markus Theunert

Gesamtleiter männer.ch

Mit freundlicher Unterstützung von: