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Lieber ohne mein Harn-Rucksäckli

Im Blog «Uroversum» von männer.ch informiert Urologe Dr. med. Sergej Staubli kurz und prägnant über Männergesundheit.

Als Urologe bin ich nicht nur Spezialist für die männlichen Genitalien, sondern auch für die Harnblase. Mit dem schönen lateinischen Namen Vesica urinaria ist die Blase nicht die Produzentin des Urins, sondern der Zwischenspeicher für denselben. Entgiften und Überflüssiges rausfiltern – das macht bereits die Niere für uns. Wie praktisch also, müssen wir nicht immer ein Harn-Rucksäckli mit uns tragen!

Die erste Wahrnehmung der Harnansammlung in der Blase tritt bei etwa 80 ml auf. Bei ca. 300 bis 500 ml verspüren wir das das Bedürfnis, die Blase zu entleeren. Und bei 900 ml, spätestens bei 1,5 Liter, ist definitiv Schluss – dann bekommen wir Schmerzen und Krämpfe. Aber keine Angst: Die Blase ist sehr dehnbar.

Haben Sie viel öfter Harndrang, als Sie es sich gewohnt sind oder entdecken Sie gar Blut im Urin, sollten Sie sich dringend vom Urologen untersuchen lassen. Unter lokaler Betäubung macht dieser eine Zystoskopie – eine Blasenspiegelung. Das funktioniert so: Er führt ein Endoskop in die Harnblase ein und untersucht das Gewebe auf Tumoren und andere Erkrankungen. Für viele Menschen ist dies eine beängstigende Vorstellung. Doch die Untersuchung ist schmerzfrei, zudem ein echter Quickie: Sie dauert – die Vorbereitungszeit nicht mit eingerechnet – bloss wenige Minuten.

Bei Früherkennung eines Tumors in der Harnblase stehen die Chancen für eine blasenerhaltende Behandlung gut. Früherkennung ist auch hier der Schlüssel – Blasenkrebs ist bei Männern die fünfhäufigste Krebsart, bei Frauen kommt er seltener vor. Risikofaktoren sind Rauchen, fortgeschrittenes Alter oder gewisse Chemikalien.

Ist die Blase bereits zu stark angegriffen, muss sie unter Umständen entfernt werden. Als Ersatz wird eine künstliche Blase aus dem eigenen Dünndarm geformt. Mit dieser Methode kann der Urin weiterhin über die Harnröhre abgeleitet werden. Als zweite Option kommt ein Kunststoffsäckli ausserhalb des Körpers zum Einsatz, das regelmässig geleert werden muss. Ganz ähnlich wie das eingangs erwähnte Harn-Rucksäckli. Dazu muss es aber nicht kommen: Melden Sie sich bei den ersten ungewöhnlichen Anzeichen bei Ihrer Hausärztin oder dem Urologen.

Haben Sie neulich etwas bemerkt, das Sie verunsichert? Schildern Sie Ihre Symptome kurz in einer Nachricht an Dr. Sergej Staubli, um eine medizinische Ersteinschätzung zu erhalten. Dieser Service ist unverbindlich und untersteht der ärztlichen Schweigepflicht.

uroversum@hin.ch

Sergej Staubli

Dr. med. Sergej Staubli ist Urologe mit eigener Praxis in Wallisellen. Im Blog «Uroversum» schreibt mit Humor, Fachkompetenz und dem nötigen Feingefühl über Themen der genitalen Gesundheit. Damit will er enttabuisieren und gleichzeitig Präventionshilfe leisten.

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